Fahrt in die Vogesen vom 17. – 19. September 2004

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Die Hütte des Ski- und Wanderclubs Falkendorf war um 8:00 Uhr Treffpunkt für unsere Biker-Freunde (Eberhard Herchenhan, Wolfgang Oehl, Robert Wirth, Heinz Wagner, Andreas (Reser) Söllner und Wolfgang Hartmann), um gemeinsam einen 3-tägigen Ausflug in die Vogesen zu unternehmen. Der Tour-Vorschlag wurde von Eberhard ausgearbeitet, und er war auch gleichzeitig unser Guide.

Freitag, 17. September 2004

Reise-Route: Falkendorf – Veitsbronn – Cadolzburg – Großhabersdorf – Ansbach – Feuchtwangen – Dinkelsbühl – Ellwangen – Aalen – Essingen – Geislingen – Wiesensteig – Bad Urach – Metzingen – Reutlingen – Tübingen – Rottenburg – Horb am Neckar – Alpirsbach – Haslach – Elzach – Waldkirch – Kandel (1243 m) – Glottertal.

Bei 6 Grad Celcius und blauem Himmel begann unsere Tour um 8:15 Uhr in Falkendorf. Ein kleines Missverständnis führte dazu, dass Eberhard erst etwas später zu unserer Gruppe gefunden hat.

Vor Ansbach mussten wir bereits um 9:00 Uhr eine kleine Pause einlegen, um unsere Hände etwas aufzuwärmen. Wohl dem, der eine BMW mit Handgriffheizung fährt. Danach wurde die Lufttemperatur zusehends wärmer.

In Aalen haben wir um 10:45 Uhr eine kurzen Halt gemacht, um zu tanken.

Um 11:30 Uhr erreichten wir Geislingen und wollten nach einem geeigneten Gasthaus Ausschau halten. Da erreichte uns ein Anruf von Eberhard aus Wiesensteig. Und so verschoben wir unsere Mittagspause.

Gegen 12:30 Uhr trafen wir dann Eberhard in Wiesensteig und haben im Gasthaus am Selteltor zu Mittag gegessen.  Bei inzwischen sehr angenehmen Temperaturen sind wir um 13:45 Uhr weitergefahren.

Um 16:30 Uhr war eine Kaffeepause in Alpirsbach angesagt, bevor es dann um 17:00 Uhr weiter in Richtung Schwarzwald ging.

Vor der Suche nach einem Quartier haben wir aber beschlossen, noch die Schwarzwald Panoramastr. zum Kandel zu fahren. Auf 1243 m ergab sich ein durch Dunst eingeschränkter Blick auf den Kaiserstuhl. Aber es war bereits 18:30 Uhr.

Abschließend sind wir durch das Glottertal gefahren und waren gleich bei der ersten Anfrage im Gasthaus „Grüner Baum“ erfolgreich. So konnten wir um 19:30 Uhr unsere Zimmer beziehen (Übernachtung mit Frühstück für 32 €).

Nach dem Abendessen bekamen wir noch Besuch von Eberhards älterem Bruder Achim und seiner Partnerin. Es wurde ein lustiger Abend mit einigen „Späßle“, an denen sogar unsere Bedienung beteiligt war. Um 1:30 Uhr wurden wir dann allerdings von der Chefin unmissverständlich gebeten, doch ein Ende zu finden, nachdem es auch keine Getränke mehr gab.

Samstag, 18. September 2004

Reise – Route: Glottertal – Denzlingen – Bötzingen – Oberbergen – Oberrotweil – Breisach – Neuf Brisach – Eguisheim – Gueberschwihr – Osenbach – Guebwiller -Cernay – Vieil Armand – Grand Ballon (1424 m) – Le Markstein – Col du Hahnenbrunnen – Col du Platzerwasel – Munster – Hohrodberg – Ammerschwihr – Kaysersberg – Aubure – Ribeauville – Riquewihr – Colmar – Breisach – Ihringen – Denzlingen – Simonswäldertal.

Der Tag begann wieder mit einem Traumwetter und einem kurzen Abstecher zur „Schwarzwaldklinik“ im Gottertal. Danach, um 9:30 Uhr sind wir in Richtung Kaiserstuhl aufgebrochen. Vorbei am „Totenkopf“, dem höchsten Berg im Kaiserstuhl mit 557 m, erreichten wir Breisach.

Das Münster St. Stefan war unser Anlaufziel. Von hier aus ergab sich ein herrlicher Blick über den Rhein in die Vogesen und auf der anderen Seite in den Schwarzwald. Um 11:15 Uhr verließen wir Breisach und fuhren nach Neuf-Brisach. Hier gerieten wir in eine Demonstration und konnten in Ruhe die Festungsanlage mit ihren dicken Mauern bewundern.

Um 12:00 Uhr erreichten wir Eguisheim und machten es uns in einer Weinlaube gemütlich. Die „Rorschacher Postmusik“ sorgte für eine musikalische Unterhaltung der gerade anwesenden Gäste. Doch wir mussten weiter fahren. Um 13:00 Uhr brachen wir auf und fuhren auf der Elsässer Weinstraße bis Cernay.

Von hier aus ging es dann nach Vieil Armand, ein Kriegerdenkmal (1. Weltkrieg) auf 956 m. Bei der Auffahrt zum Berg stürzte Reser mit seiner „neuen“ Electra Glide. Zum Glück hat es keinen größeren Schaden gegeben. Ein paar nachfolgende Schweizer Biker-Freunde haben geholfen, die Maschine wieder auf die „Beine“ zu stellen.

Um 15:20 Uhr erreichten wir den Grand Ballon (1424 m), ein Treffpunkt für Motorrad- und Radfahrer. Im Süden spitzten über einer Dunstglocke die Gipfel der Alpen heraus.

Wir beschlossen von hier aus nach Munster zu fahren, um zu tanken und einen Cappuccino zu trinken. Um 17:00 Uhr haben wir unseren Aufenthalt in Munster beendet und sind dann in Richtung Kaysersberg weiter gefahren.

In Kaysersberg sind wir dann um 18:00 Uhr angekommen. Wir erkundeten zu Fuß das Geburtshaus und das Museum von Albert Schweitzer. Mit einem kleinem Rundgang durch diesen malerischen Ort beendeten wir unseren Besuch, der uns fast noch einen Strafzettel gekostet hätte, da wir im Halteverbot geparkt hatten. Von hier aus ging es dann talwärts bis Ribeauville. Dort wollten wir eigentlich übernachten, aber die ersten Anfragen zeigten, dass es chancenlos war, für 6 Leute eine Unterkunft zu bekommen. Und so sind wir – nicht geplant – um 22:30 Uhr in der Nähe unseres Ausgangspunkts angekommen, wo wir nach einigen Irrwegen endlich eine Unterkunft fanden.

Sonntag, 19. September 2004

Reise-Route: Simonswäldertal – Furtwangen – Triberg – St. Georgen – Schramberg – Schiltach – Wolfach – Schapbach – Klösterle – Oberer Zwieselberg – Freudenstadt – Kniebis – Roßbühl (963 m) – Schliffkopf (1056 m) – Ruhestein – Baiersbronn – Besenfeld – Pforzheim – Bretten – Eppingen – Heilbronn (auf die Autobahn) – Crailsheim – Bad Windsheim – Neustadt – Falkendorf.

Für unsere Unterkunft in Simonswalde haben wir 27 € nach dem Frühstück bezahlt. Der Himmel war heute bedeckt, und es war wieder etwas frischer geworden.

Um 9:00 Uhr machten wir uns auf den Heimweg. Über Furtwangen erreichten wir um 10:20 Uhr Triberg. Wir besuchten die größten Wasserfälle Deutschlands, um dann weiter nach Schramberg zu fahren.

In Schramberg war wieder eine Cappuccino-Pause angesagt. Die Fußgängerzone war um 11:00 Uhr praktisch menschenleer. Wir waren die einzigen Gäste weit und breit.

Unsere Mittagspause machten wir in Kniebis, wo wir vor zwei Jahren bei unserer Schwarzwald-Tour schon einmal übernachtet haben. Inzwischen war der Straßenbelag an vielen Stellen bereits feucht geworden, d.h. wir mussten etwas vorsichtiger fahren.

Bei Ruhestein begann es dann leicht zu regnen und wir beschlossen unsere Regenkleidung anzulegen, was bei Robert immer mit einigen Schwierigkeiten verbunden ist. Doch es gab viele Helfer, um den Körper wasserdicht zu bekommen.

Die Regenkleidung war bald überflüssig und ab Besenfeld ergab sich auf der B294 bis Pforzheim eine Strecke, auf der man es so richtig laufen lassen konnte. Wenig Verkehr, kaum Ortschaften und viele Kurven haben dazu eingeladen. Bei Bretten haben Wolfgang und Eberhard die restliche Gruppe verloren. Um 19:00 waren jedoch alle wieder wohlbehalten in Falkendorf angekommen.

Fazit: Die etwa 1300 km lange Tour war für 3 Tage doch ziemlich anstrengend. Das eigentliche Ziel – Durchfahren der Vogesen – konnte nur zum Teil erreicht werden. Wir hätten noch einen weiteren Tag benötigt, um den nördlichen Teil der Vogesen zu erkunden. Auf jeden Fall sollte man sich beim nächsten Mal besser bereits vorher um eine Übernachtungsmöglichkeit kümmern. Die Straßen in den Vogesen und die Landschaft haben uns sehr beeindruckt und die allgemeine Meinung war, dass wir diese Tour noch einmal fahren sollten, mit etwas mehr Zeitvorgabe als bei dieser Tour.
 

Tagesausflug ins Fichtelgebirge am 18. Juli 2004

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Die Teilnehmer: Robert Wirth (Organisator), Ferdinand Böhringer, Andreas Söllner, Wolfgang Oehl, Konrad Lehner und Wolfgang Hartmann. Den Tourvorschlag haben wir aus der Zeitschrift ZWEIRAD entnommen. Allerdings konnten wir aus Zeitgründen die vorgeschlagene Tour nicht vollständig abfahren, da unser Aufenthalt in Wunsiedel (Luisenburg) zu viel Zeit in Anspruch nahm.

Sonntag, 18. Juli 2004

Um 8:00 Uhr trafen wir uns in Münchaurach, um bei herrlichem Wetter Richtung Fichtelgebirge aufzubrechen. Dechsendorf – Baiersdorf – Forchheim – Behringersmühle – Trockau – Creußen waren die ersten Stationen.

Irgendwo dazwischen hatten wir kurzfristig den falschen Abzweig erwischt. Doch nach einem kurzen Karten-Check fanden wir auf den rechten Weg zurück.  

In Speichersdorf machten wir dann in Gerda’s Gaststube eine Kaffeepause. Bedrohlich platzierten sich ein paar Tauben über unseren Köpfen, doch es ist nichts passiert.

Danach ging es weiter über Tressau – Warmensteinach – Fichtelberg – Tröstau – Luisenburg (Felsenlabyrinth) bei Wunsiedel. Auf dem bewachten Parkplatz stellten wir unsere Bikes ab. Es war inzwischen 13:00 Uhr und ziemlich warm.

Als „alte“ Wanderer machten wir uns zu Fuß auf den Weg, um die Sehenswürdigkeiten zu erkunden. Nachdem gerade die Vorstellung „Ronja Räubertochter“ zu Ende war und die Umbauarbeiten für „Wie es Euch gefällt“ im Gange waren, konnten wir uns die Freiluftbühne in Ruhe ansehen.

Auf dem Spielplan 2004 (25.5. – 24.8.) stehen neben verschiedenen Schauspielen auch die Operette „Der Vogelhändler“ und die Oper „Zar und Zimmermann“.

Nachdem Robert kurz entschlossen Eintrittskarten für unsere Gruppe für das Felsenlabyrinth gekauft hatte, machten wir uns auf einen etwa 1-stündigen Rundkurs durch eine Felsenlandschaft, die man in unserer Gegend eigentlich gar nicht vermutet. Da es auch etwas bergauf und durch schmale Felsspalten ging, kamen einige von uns etwas ins Schwitzen.

Anschließend haben wir dann in der Nähe Mittag gegessen und haben uns dann so gegen 15:00 Uhr auf den Rückweg gemacht. Wunsiedel – Röslau – Weißenstadt – Gefrees – Bad Berneck – E48 bis Thurnau – Menchau – Kleinhül.

In der renovierten Bauernstubn in Kleinhül machten wir eine letzte Rast, bevor wir uns vor einem heranziehendem Gewitter gerade noch trocken nach Falkendorf retten konnten.

Hollfeld – Neuhaus – Aufseß – Heiligenstadt – Ebermannstadt – Pretzfeld – Kirchehrenbach – Gosberg – Möhrendorf – Dechsendorf – Falkendorf.

Fazit: Ein sehr schöner Ausflug. Das Felsenlabyrinth in Wunsiedel bietet sehr viel Abwechslung und kann besonders Familien mit Kindern für einen Tagesausflug empfohlen werden.

Tagesausflug ins Schwabenland am Pfingstsonntag 30. Mai 2004

Kurzfristig entschlossen wir (Robert Wirth, Wolfgang Ebster, Konrad Lehner und Wolfgang Hartmann) uns für eine Tagestour in Richtung Süden, um den in den nächsten Tagen letzten – vom Wetterbericht vorhergesagten – schönen Tag für einen Ausflug ins Schwabenland zu nutzen. Nachdem die Suzuki (Intruder 1400) von Wolfgang das Anspringen verweigerte, konnte er kurzfristig auf eine von Roberts Harleys (DYNA GLIDE) ausweichen. Dafür ein herzliches Dankeschön an Robert.

Sonntag, 30. Mai 2004

Pünktlich um 9:00 Uhr starteten wir in Falkendorf und fuhren zügig über Neustadt – Bad Windsheim – Rothenburg – Blaufelden nach Langenburg, ein sehr schöner Ort mit alter Bausubstanz (Luftkurort an der Burgenstraße).

Hier machten wir um 11:00 Uhr eine kurze Kaffeepause. Langenburg scheint ein beliebter Treffpunkt für Motorradfahrer zu sein, denn wir waren von vielen Gleichgesinnten umgeben, die sich in den anliegenden Straßenkaffees ebenfalls niedergelassen hatten.
Danach setzten wir unsere Fahrt fort über Braunsbach – das Kochertal – Schwäbisch Hall – Richtung Gaildorf.

In Ottendorf machten wir dann am „Weilerstüble“ halt, um bei herrlichem Wetter unser Mittagessen im Freien zu genießen. Bei Hirschgulasch und echten Spätzle waren wir uns alle einig. Unser Tischnachbar sorgte für viel Kurzweil und gab uns ein paar gute Tipps für die weitere Fahrt, die wir dann so gegen 14:00 Uhr fort setzten. 

Über Gaildorf – Fichtenberg – Oberrot – Mainhardt – Bubenorbis führte unsere Tour über die Burgenstraße nach Waldenburg, von wo aus sich ein herrlicher Blick von den Waldenburger Bergen ins tiefer gelegene Umland ergab.
Von hier aus sind wir dann über Kupferzell – Jungholzhausen wieder zurück nach Langenburg gefahren.

Auf der Sonnenterrasse in einem Langenburger Restaurant herrschte Hochbetrieb. Doch wir konnten noch einen Tisch ergattern und genossen den herrlichen Nachmittag bei einer Tasse Kaffee und einem Stück Joghurt-Sahne. Die restliche Heimfahrt über Rothenburg verlief problemlos, und so ließen wir den gelungenen Tag bei einem Bierchen in Roberts Hütte in Münchaurach genussvoll ausklingen.

Fahrt ins Riesengebirge vom 20. Mai – 23. Mai 2004

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Mit 11 Motorrädern begaben wir uns bei herrlichem Wetter auf die Tour in die neuen EU-Staaten Tschechien und Polen. Die Teilnehmer: Robert Wirth (Organisator), Ferdinand Böhringer, Andreas Söllner, Eberhard und Michaela Herchenhan, Wolfgang Oehl, Konrad Lehner, Lothar Kulhanek, Günter Kerschbaum, Wolfgang Hartmann, Marion und Heinz Wagner. Mit unserem Begleitfahrzeug fuhren Nina und Margot Söllner sowie Roswitha Hartmann.

Unser Ziel: Vila Krenov in Krenov, bei Zacler im Riesengebirge

Donnerstag, 20. Mai 2004

Pünktlich um 7:00 Uhr trafen wir uns in Falkendorf, um uns auf den weiten Weg (ca. 550 km) nach Trutnov (Trautenau) zu begeben. Unser erstes Ziel hieß Waidhaus an der tschechischen Grenze. Hier wurde unsere Gruppe durch Marion und Heinz Wagner ergänzt, die mit ihren Motorrädern bereits auf uns warteten.

Zügig fuhren wir dann nach Pilsen, wo die erste Pause mit einem Besuch der „Pilsner Urquell“ Brauerei angesagt war. 

Zuerst stärkten wir uns in der Bierstube „Na spilce“ und waren schon einmal angetan von den – im Vergleich zu den daheim gewohnten – günstigen Preisen, die wir für Essen und Trinken zu bezahlen hatten.

Anschließend machten wir einen kurzen Rundgang und besichtigten das Bierbrauerei-Museum. Dabei konnten wir auch eine ganz ungewöhnliches Motorrad bewundern, das sich ganz im Look des Unternehmens präsentierte. Wahrscheinlich fährt es auch mit Pilsner Urquell. 

Weiter ging die Fahrt nach Prag, wo wir eine kleine Zwangspause einlegen mussten, da wir an einer unübersichtlichen Stelle unser Begleitfahrzeug verloren hatten. Doch mit Handy und ein bisschen Geduld konnten wir es wieder einfangen.

Zwischendurch wurde einmal getankt, und dann ging es weiter in Richtung Ml. Boleslav und Jicin. Zwischen Jicin und Trutnov machten wir dann noch eine kleine Kaffeepause, um für die letzten Kilometer gerüstet zu sein. Um 18:30 Uhr erreichten wir dann die „Vila Krenov“, die wir für 3 Tage gebucht hatten (Halbpension 22,00 €/ Person).

Obwohl es ein anstrengender Tag war, blieben wir nach dem Abendessen in der Wirtsstube bis 22:30 Uhr gemütlich sitzen. Anschließend begaben wir uns dann ein Stockwerk höher, damit das Hauspersonal das Frühstück für den nächsten Morgen in Ruhe vorbereiten konnte.

Es gab noch einen kleinen Imbiss, während die Tour für den nächsten Tag besprochen wurde. Auf jeden Fall wollten wir die polnische Seite kennen lernen. Der Grenzübergang war nur wenige Kilometer entfernt.

Freitag, 21. Mai 2004

Der Morgen begann viel versprechend mit viel Sonne und strahlend blauem Himmel. Die Abfahrt nach dem Frühstück verzögerte sich jedoch um etwa eine Stunde, da der Ferdl ein bisschen schrauben musste (der rechte Zusatzscheinwerfer mit Blinker, sowie der Lenker und die linke Satteltasche waren etwas locker).

Natürlich bekam er alle erdenkliche Hilfe von seinen Biker-Kollegen, damit es etwas schneller voran ging.

In der Zwischenzeit konnte sich Robert mit unseren Mädels präsentieren, die ihr Fahrzeug heute stehen ließen, um jeweils als Sozia auf einem Motorrad mit zu fahren. Nach wenigen Kilometern war Ferdl der Harley-Schrauber schon wieder im Einsatz, und so hat Robert noch einmal kurz die Reise-Route vorgestellt: Kralovec – Lubawka (Polen) – Kamenna Gora – Walbrzych – Jedlina Zdroj – Walim – Pieszyce – Dzierzoniow – Zabkowice – Klodzko – Broumov (Tschechien) – Police – Trutnov (ca. 235 km). Anfangs – etwa bis Walbrzych – war die Stimmung etwas gedrückt, da wir durch ziemlich triste Ortschaften gefahren sind und manchmal auch die falsche Abzweigung erwischten.

Das hat Robert den Spitznamen „Wendehammer“ eingebracht, obwohl man ihm keinen Vorwurf machen konnte. Die Beschilderung war einfach zu schlecht. In Pieszyce (Peterswalde), dem Geburtsort von Wolfgang Oehls Vater, machten wir einen kurzen Halt.  Danach ging es weiter über Dzierzoniow nach Zabkovice. Hier fanden wir dann eine Pizzeria, in die wir zum Mittagessen einkehrten. Für 15 Personen (jeder hatte eine Pizza und ein Getränk) zahlten wir insgesamt 45 €. Nun folgte der landschaftlich schönere Teil der Fahrt und auch die Straßenführung erinnerte uns doch stellenweise an unsere Fränkische Schweiz. In den Ortschaften winkten uns Kinder manchmal auch Erwachsene zu. So viele Motorräder in einer Gruppe hatten sie wahrscheinlich noch nie gesehen.

Samstag, 22. Mai 2004

Nach dem Frühstück fuhren wir nach Zacler, dann weiter über die Traumstraße nach Mlade Buky hoch zum Skigebiet Pec am Fuße der Schneekoppe, die der höchste Berg des Riesengebirges mit 1602 m ist. Nachdem es leicht zu nieseln begann, haben wir uns zu einem kurzen Aufenthalt im Hotel Horec entschlossen.

Dieses stilvoll eingerichtete Hotel lud uns geradezu zu einer kleinen Mahlzeit ein, und wir konnten auch nicht widerstehen. Nach etwa einer Stunde sind wir dann in Richtung polnische Grenze aufgebrochen und sind nach Norden zum Grenzübergang Horni Mala Upa gefahren. Eine herrliche, weit geschwungene Straße führte uns ins Tal. Wir bekamen ein paar Regentropfen ab, als wir dann in Richtung Karpacz gefahren sind.

In der Nähe von Karpacz haben wir dann in dieser Imbiss-Stube eine Pause zum Aufwärmen eingelegt. Von hier aus bot sich ein herrlicher Blick auf die Rückseite der Schneekoppe (polnischen Seite), an der dunkle Regenwolken hingen, die uns aber nicht berührten.
Nachdem jeder seinen Tee getrunken hatte, mussten wir nur noch auf Ferdl warten, bis er seine Forelle verspeist hatte. Danach konnten wir in Richtung Jelenia Gora aufbrechen.

Jelenia Gora, das ehemalige Hirschberg, ist die Hauptstadt des Riesengebirges und besticht durch seinen Baustil. Der mit Arkaden versehene Marktplatz erinnert an italienische Bauarchitektur. Die Häuserreihen um den Markplatz herum befinden sich in einem tadellos renoviertem Zustand.
Einige unserer Biker konnten sich nicht von ihren Maschinen auf dem Parkplatz trennen und haben damit bestimmt einige Sehenswürdigkeiten versäumt.

Aus Zeitgründen führte uns der Rückweg wieder auf dem gleichen Weg zurück. Die Straße zum Grenzübergang Horni Mala Upa nutzten wir, um den Ausblick zu genießen. Es bot sich eine fast schier unendliche Fernsicht in das ehemalige Schlesien.
Kurz danach erreichten wir in 900 m Höhe den Grenzübergang Horni Mala Upa, bei inzwischen herrlichem Wetter.

Auf der tschechischen Seite kehrten wir noch einmal ein und nahmen eine kräftige, sehr preiswerte Brotzeit ein. Wohlbehalten und zufrieden mit den heute erlebten Eindrücken, erreichten wir unsere Vila Krenov rechtzeitig, um das Abendessen um 19:30 Uhr einnehmen zu können.
Tja, und das war dann schon wieder der letzte Abend unserer Reise, bei der es wieder sehr lustig zuging. Obwohl die Gruppe in dieser Zusammensetzung noch nie miteinander unterwegs war, hat alles gepasst. Robert und Lothar übertrafen sich gegenseitig mit ihren schrägen Witzen und sorgten für ungezügelte Lacheinlagen.

Um 22:30 Uhr begaben wir uns dann wieder ein Stockwerk höher und ließen den Abend bei Bier und Wein ausklingen. Es wurde nicht zu lange gefeiert, denn jedem war bewusst, dass die Heimfahrt am nächsten Tag anstrengend und schwierig werden würde, da die Wetterfrösche nichts Gutes gemeldet hatten.

Sonntag, 23. Mai 2004

Die Heimfahrt: Noch war der Himmel blau, jedoch war auf der Hügelspitze bereits der über Nacht gefallene Schnee zu sehen. Nach dem Frühstück verabschiedeten wir uns von unserem Gastwirt (auf dem rechten Foto: Wirth und Gastwirt), der sehr gut deutsch spricht. Robert gab den Hinweis, dass wir nicht das letzte Mal seine Gäste waren. Die Unterkunft hat uns sehr gut gefallen und die Lage des Hauses ist sehr ruhig und angenehm. Im Internet können weitere Informationen über die Vila Krenov abgerufen werden.

Für die Heimfahrt hat sich unsere Truppe aufgeteilt. Unser Begleitfahrzeug sowie 5 Motorräder (Oehl, Kerschbaum, Kulhanek, 2x Wagner) wollten wieder den gleichen Weg über die Autobahn zurück fahren. Die restlichen Motorräder wollten über Liberec – Usti – Chomuto – Karlsbad den Rückweg nehmen. Doch es sollte anders kommen.
Als die erste Gruppe losfuhr regnete es bereits. Die Suzuki von Wolfgang sprang erst gar nicht an (die Batterie hatte ihren Geist aufgegeben), nur mit einem Überbrückungskabel (Ferdl sei Dank) kam sie in Gang. Und so verzögerte sich die Abfahrt der zweiten Gruppe um eine halbe Stunde. Alle hatten bereits von Anfang an ihre Regenkleidung angelegt.

Nach wenigen Kilometern schneite es heftig bis Trutnov. Hier beschloss die zweite Gruppe dann auch den schnelleren Weg  über die Autobahn zu wählen. An einer Tankstelle bei Trutnov trafen wir noch ein letztes Mal unsere erste Gruppe, die unabhängig von uns die Heimfahrt bestritt. Danach fuhren wir – die zweite Gruppe – dann bei heftigem Gegenwind und ständigen Regenschauern, zum Teil durchmischt mit kleinen Hagelkörnern, Richtung Prag (Jicin – Podebrady – Autobahn Prag).

Kurz nach Jicin machten wir eine kurze Pause, um z.B. die Hände an der warmen Auspuffanlage etwas aufzuwärmen. Kurz vor Prag fuhren wir eine Raststätte an, um etwas Warmes zu essen und zu trinken. Die Motorräder bekamen eine frische Tankfüllung. Das Wetter änderte sich nicht. Die Lufttemperatur betrug ca. 8 Grad, der Wind blies weiterhin heftig entgegen und die Regenschauer ließen auch nicht nach.

An der letzten Tankstelle vor der Grenze füllten wir noch einmal die Tanks (das Benzin ist hier billiger als in Deutschland, aber für den tschechischen Normalverdiener doch sehr teuer: Normalbenzin ca. 0,85 €). Robert quälte sich wieder einmal aus seiner Gummihaut, weil er ein dringendes Bedürfnis hatte, und der Rest hat seine letzten tschechischen Kronen verbrasst.
In Ursensollen bei Amberg gab es dann eine abschließende Rast. Vor dem letzten Teilstück haben wir uns noch einmal aufgewärmt und haben eine fränkische Mahlzeit eingenommen. Ab dem Nürnberger Kreuz wurde dann das Wetter besser, und wir erreichten um 19:30 Uhr etwas erschöpft unseren Ausgangspunkt.

Fazit: Es war wieder einmal eine sehr gelungene Tour, die von Robert hervorragend organisiert und geleitet wurde. Für das nächste Jahr wurde bereits Masuren als Ziel ins Auge gefasst.