Matrei Osttirol, vom 25. – 30. August 2024
Am Sonntag, den 25. August war es wieder so weit. Sieben wanderfreudige Bergkameraden brachen zum jährlichen Besuch der herrlichen Alpenbergwelt auf. Ziel war diesmal Matrei in Osttirol, wo wir im Hotel Goldried unser Basislager aufschlugen. Doch was wäre die Anreise ohne eine zünftige Einkehr. Pünktlich um die Mittagszeit trafen wir auf der Wochenbrunner Alm im Wilden Kaiser Gebirge ein und konnten die ersten Tiroler Köstlichkeiten wie Speck- und Kaspressknödel, Gröstl und Käsespätzle genießen. Dabei waren (von links nach rechts): Sepp Buchsteiner, Wolfgang Ebster, Ferdinand Böhringer, Georg Körner, Jürgen Nebl, Hermann Kühnke, Manfred Habermann.
Der Anreisetag fand im Hotel bei einem üppigen BBQ-Buffet einen kalorienreichen Abschluß.
Montag nach dem Frühstück wurden die Wanderschuhe geschnürt, um die erste leichtere Tour zum Akklimatisieren in Angriff zu nehmen. Mit dem angemieteten Bus ging es ins etwa 22km entfernte Kals, da just am Vortag der Sommer-betrieb, der von Matrei aus startenden Goldriedbahn eingestellt wurde. Sie hatten vermutlich erfahren, dass die Aurachtaler Schwergewichtler einfallen werden. So brachte uns die Gondelbahn Kals zur 2.421m hochgelegenen Adler Lounge, die bei schönem Wetter grandiose Blicke auf sechzig Dreitausender versprach. Leider spielte das Wetter nicht ganz mit, die Wolken waren einfach zu dicht. Der Europapanoramaweg führte uns zum Kals Matreier Törl-Haus, einer privat geführten Schutzhütte in der Granatspitzgruppe. Wegen aufziehendem Gewitter wurde unser Aufenthalt dort etwas länger als geplant, der Rückweg zur Mittelstation musste dann doch bei leichtem Regen angetreten werden.
Der Wettergott hatte ein Einsehen, bei bestem Wanderwetter ging es am Dienstag nach St. Jakob ins Defereggental. Mit der Brunnalm- und Moosbergbahn erreichten wir nach kurzer Fahrzeit das Sonnenplateau Mooseralm mit angrenzendem türkisblauen Ochsenlacke-See. Dort trennten sich unsere Wege: Wolfgang, Sepp und Georg stiegen auf den 2.811m hohen Großen Leppleskofel, der Rest begnügte sich mit dem 2.469m hochgelegenen Kleinen Leppleskofel. Anschließend trafen sich beide Gruppen auf der Mooseralm zu einer leckeren Brotzeit und ausgezeichnetem Kaiserschmarrn.
Viel Spaß hatten wir mit dem Hüttenwirt, der uns neben seltsamen Eigenheiten des Osttroler Dialekts mit lockeren Sprüchen zum Lachen brachte. Zurück im Hotel war am späten Nachmittag Muskellockern im Whirlpool angesagt.
Wer in Matrei und Umgebung unterwegs ist, sollte sich laut Tourismusbranche den „schönsten Talabschluß der Ostalpen“ nicht entgehen lassen. Und so war unser Tagesziel für Mittwoch, das Gschlösstal, schnell ausgemacht. Vom Matreier Tauernhaus kurz vor dem Felbertauerntunnel ging es für eine Gruppe mit dem Taxi nach Innergschlöss zum Venedigerhaus. Von dort aus machten sich die Bergfexen auf zur Wanderung an den Rand des Schlattenkees, des größten Gletschers im Tiroler Teil der Venedigergruppe. Auf dem Gletscherlehrweg Innergschlöß erfuhren sie Einzelheiten zur Entstehung aber auch zum klimatisch bedingten Rückgang der einst mächtigen Gletscherzunge. Die anderen beschränkten sich auf den Fußmarsch zum Venedigerhaus und zurück, ins Schwitzen kamen wegen steigender Temperaturen und teilweise unwegsamen Pfaden allerdings alle Wanderer. Müde und abgekämpft genehmigte man sich im Tauernhaus noch ein kühles Bierchen, bevor es mit unserem Bus zurück ins Hotel ging.
War ein wirklich sehr schönes Tal, die Osttiroler Werbetrommel hatte nicht zu viel versprochen!
Ein Highlight unserer Tour stand uns aber noch bevor, Donnerstag sollte es in die Lienzer Dolomiten gehen. Lienz war schnell erreicht, vorbei am Tristacher See fuhren wir in teilweise sehr engen Serpentinenstraßen hinauf zum gut besuchten Parkplatz vor der Dolomitenhütte. Bereits dort bot sich uns eine beeindruckende Bergkulisse. Auch der Anblick von Süden auf die bis zum Abgrund gebaute Dolomitenhütte war für unsere Kameras Schwerstarbeit. Es folgte ein ziemlicher Hatsch hinauf zur Karlsbader Hütte in den Gailtaler Alpen. Hinter jeder Biegung hofte man die auf 2.260m gelegene Hütte endlich zu sehen, doch ein ums andere Mal wurden wir enttäuscht. Endlich in Sichtweite, sollte es weitere 40 Minuten dauern, bevor wir uns auf der Terrasse, der vom DAV geführten Hütte niederlassen konnten. Zur Belohnung gab es kulinarische Köstlichkeiten aus Caro’s Küche, der gigantische und sehr leckere Kaiserschmarrn in der Eisenpfanne war alleine nicht zu schaffen. Auch
für das Auge war einiges geboten: Im klaren, türkisblauen Laserzsee spiegelten sich umgebende Gebirgsmassive und Steinadler zogen zusammen mit Bergdohlen ihre Kreise über unseren Köpfen. Wir waren sehr froh, als wir wieder an der Dolomitenhütte ankamen. Unsere Gesundheits-Apps
verrieten uns dort den Kalorienverbrauch, den wir sofort mit isotonischen Gerstengetränken auszugleichen versuchten. Den letzten Abend verbrachten wir schließlich in der hoteleigenen, im Piccadilly-Stil eingerichteten Pianobar. Bei leckeren Cocktails wurde ausgiebig philosophiert und wir bestaunten die Präzision der Snooker-Profis.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach dem Frühstück wieder auf die Heimreise. Nicht ohne einen Stopp zum Mittagessen beim Obermeier in Allershausen einzulegen. Ideen und konkrete Vorschläge für die Wandertour 2025 sind in Arbeit.
Wirtshoehe Aurachtal, 17.02.2024
Schlachtschüssel von und mit Robert W., zu Ehren seines Geburtstags