Toskana Tour vom 2. – 9. Juni 2012

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Unsere einzige größere Tour führte uns in diesem Jahr in die Toskana. Für die geplanten 8 Tage benötigten wir 4 Tage für die Anreise bzw. Heimfahrt, so dass nur 4 Tage für Touren in der Toskana übrig blieben. Mit insgesamt 11 Motorrädern (BMW, Harley Davidson, Honda, Kawasaki, Suzuki) bestritten wir diese Tour. Zwei Motorräder machten die Anreise bzw. Heimfahrt auf einem Anhänger, der von Martin’s Fahrzeug gesteuert wurde. Damit ergab sich auch eine Mitfahrgelegenheit für Roswitha und ein zusätzlicher Gepäcktransport für einige Biker.

Ich möchte diesen Bericht über die Biker-Tour in die Toskana unserem Freund Martin Barnitzki widmen, der nach kurzer, schwerer Krankheit viel zu früh von uns gegangen ist.

Die Teilnehmer:

Samstag, 2. Juni 2012

Hinfahrt 1.Teil (484 km): Herzogenaurach – Garmisch (Weißwurstfrühstück) – Zirler Berg – Brenner Bundestraße nach Sterzing – Penser Joch (Sarntal) – Bozen – Laives

Bis auf unsere Augsburger Kollegen Günter und Helmut trafen wir uns pünktlich um 8:00h am Parkplatz beim Kreis’l in Herzogenaurach.

Das erste Etappenziel war das Olympiastadion in Garmisch, wo wir unsere Audgsburger Freunde treffen wollten. Die Fahrt auf der Autobahn war problemlos. Es war bewölkt und ziemlich frisch. Je weiter wir nach Süden vordrangen, desto mehr Sonne kam zum Vorschein. Unser Begleitfahrzeug konnte nicht ganz das Tempo der Motorräder halten und traf etwas später ein. Beim gemeinsamen Weißwurstfrühstück (es war kurz vor 12:00h) stärkten wir uns für die Weiterfahrt. 

In Garmisch trennten sich dann die Wege. Unser Begleitfahrzeug fuhr bei Innsbruck auf die Autobahn bis zu unserem Tagesziel bei Bozen. 

Die Motorräder fuhren die Brenner Bundesstraße, wo einer unserer Teilnehmer eine moderate Geldstrafe bezahlen musste, weil er kurzzeitig zu schnell unterwegs war. Bei Sterzing sind wir dann ins Sarntal abgebogen und sind das Penser Joch gefahren, das landschaftlich viel Abwechslung brachte. Dann ging es weiter nach Bozen bzw. Laives in das Hotel Steiner, unser Übernachtungsziel. Das Begleitfahrzeug mir Barni, Doris und Roswitha war bereits vor uns eingetroffen. 

Sonntag, 3. Juni 2012

Hinfahrt 2.Teil (392 km): Laives – Ora Auer – Trento – Rovereto – Dolce – Verona – Legnago (Mittagspause) – Castelmassa – Sermide – San Giovanni – Bologna – Sasso Marconi – Marzabotto – Poretta – San Marcello

Wir fuhren erst ziemlich spät (10:00h) los in Richtung Süden. Das Begleitfahrzeug war natürlich wieder auf der Autobahn unterwegs, während sich die Motorräder auf die Bundesstraße Richtung Verona begaben.

Nach einem Tankstopp in Rovereto (11:30h) fuhren wir dann weiter, an Verona vorbei Richtung Legnago. Es zeichnete sich schon bald ab, dass wir mit dem Navi von unserem Guide Robert keinen Spaß haben würden. Einserseits fehlte ein unbedingt notwendiges Karten-Update, andererseits verlor das Navi bei Erschütterungen den Kontakt, was zu viel Blödsinn auf dem Display führte.

In der Gegend von Legnago machten wir dann in der Trattoria Cacciatori bis um 14:45h eine wohlverdiente Mittagspause.

Auf der Weiterfahrt wurden wir dann erneut Opfer einer falschen Navi-Anzeige und fuhren einen Umweg. Dabei verloren wir an einem Abzweig Wolfgang E. und Konrad. Mit Hilfe eines Handys konnten wir sie aber relativ schnell wieder einfangen.

Wegen einer Umleitung (hier gab es ja vor kurzer Zeit ein kräftiges Erdbeben) konnten wir nicht Richtung Modena fahren und mussten einen weiteren Umweg Richtung Bologna in Kauf nehmen.

Um 16:30h tankten wir in San Giovanni. In Bologna irrten wir dann (dem Navi sei Dank) erst einmal 30 Min. durch die Gegend, bis wir den richtigen Ausgang Richtung Pistoria gefunden hatten.

Die 77 km bis San Mercello waren sehr kurvenreich (also ideal), und zwischendurch legten wir noch eine kurze Kaffeepause in der „Nuova Caffetteria Cavacchio“ ein. Um 19:45h erreichten wir unser Ziel, das Hotel Giardini in San Marcello. Das Begleifahrzeug war bereits um 16:00h eingetroffen.

Beim üppigen Abendessen wurden dann die Tageseindrücke verarbeitet.

Montag, 4. Juni 2012

Tour: Wegen Dauerregen blieben die Motorräder heute kalt.

Große Enttäuschung gleich am ersten Tag. Eine Regenfront zog durchs Land, die eine Ausfahrt unmöglich machte. Und so bildeten sich verschieden Gruppen mit unterschiedlichen Aktivitäten. 

Im Nebenzimmer fand sich eine Kartelrunde ein, die das schlechte Wetter den ganzen Tag ausgesessen hat.

Am Spätnachmittag schloß der Himmel seine Schleusen, und so brachte für einige Biker ein kleiner Spaziergang im Ort etwas Abwechslung.

Am Abend gab es wieder ein Salat-Buffet, zwei verschiedene Vorspeisen und Hauptgerichte standen zur Auswahl. Natürlich fehlte auch eine Nachspeise nicht. Wir teilten unseren Aufenthalt im Hotel mit einer Gruppe von älteren Engländern, die hier Wanderungen unternommen haben.

Der Hoteleingang mit Bar war meist nach dem Abendessen die gemeinsame Anlaufstelle, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen.

Dienstag, 5. Juni 2012

Pisa/Lucca (181 km): San Marcello – Bagni di Lucca – Piaggione – Lucca – S. Giuliano – Pisa – Marina di Pisa (Mittagspause) – Lucca – San Marcello

Um 9:30h starteten wir dann bei herrlichem Wetter zu unserer ersten Tour nach Pisa/Lucca.

Wir teilten uns in zwei Fahrer-Gruppen auf, eine „gemütlich“ und eine „zügig“ fahrende Gruppe, die sich an einem vereinbarten Ziel trafen.

Zunächst fuhren wir in Richtung Lucca.

Den ersten Stopp legte unsere „gemütlich“ fahrende Gruppe kurz vor Borgo an der „Ponte della Maddalena“ ein.

Unsere drei Mädels Roswitha, Doris und Iris auf der Brückenmitte. Nach der kurzen Pause fuhren wir durch Lucca, wo wir auf der Rückfahrt von Pisa eine Besichtigung durchführen wollten.

In Pisa suchten wir zunächst einen Parkplatz in der Nähe der Sehenswürdigkeiten, was selbst mit Motorrädern gar nicht so einfach war. Am Eingang vor dem schiefen Turm trafen wir dann auch unsere andere Biker-Gruppe (11:30h), mit der wir uns dann bis etwa 12:15h im Areal aufhielten.

Zum Mittagessen fuhren wir dann ans Meer (Marina di Pisa), wo wir uns im Ristaurante „La Riva“ niederließen, um gut zu essen und den Ausblick auf das Meer zu genießen.

Nach unserer 2-stündigen Mittagspause (13:00h – 15:00h) traten wir dann den Rückweg an, um uns die Sehenswürdigkeiten in Lucca anzuschauen.

Die Einfahrt nach Lucca war ziemlich verwegen. Robert führte uns durch schmale Gassen (der Motorenlärm reflektierte zigfach von den Wänden) bis wir dann letztendlich in der Fußgängerzone landeten und kritisch von Passanten beäugt wurden. Aber letztendlich haben wird dann doch einen Checkpoint gefunden, bei dem wir unsere Helme und Taschen deponieren konnten.

Wir liefen durch die Altstadt bis zum Dom, der gerade renoviert wurde. Um 18:00h traten dann die beiden Gruppen den Rückweg nach San Marcello an. Um 19:30h wurde das Hotel erreicht und um 20:30h wurde das Abendessen serviert (Nudeln als Vorspeise, Hähnchen gerollt und Kaninchen).

Mittwoch, 6. Juni 2012

Volterra (296 km): San Marcello – Pistoia – Empoli – Castelfiorentino – Volterra – Montecatini – Ponsacco – Pontedera – Lucca – Bagni di Lucca – San Marcello

Wir fuhren das erste Ziel (Volterra) wiederum in zwei Gruppen an. Nach einer längeren Fahrt erreichten wir um 11:30h das alte Städtchen auf dem Hügel. 

Wir warteten auf das Eintreffen der zweiten Gruppe, bevor wir einen Spaziergang durch die Altstadt machten.

Mittagessen war bei Montecatini geplant, in einem bereits im Vorjahr besuchten Restaurant.

Auf dem Weg zum Restaurant zeigte sich der Weg ziemlich schwierig für unsere zum Teil schweren Maschinen. Gut, dass unsere zweite Gruppe von der anderen Seite entgegenkam und berichtete, dass das Restaurant geschlossen war. So konnten wir noch umkehren, bevor es noch schlimmer wurde.

An der Straße fanden wir dann eine Art Schnellimbiss in einer  Laube versteckt („Custom Roadhouse“), wo wir eine Kleinigkeit essen konnten. Danach fuhren wir wieder zurück und erreichten San Marcello um 18:45h. Unsere zweite Gruppe kam eine halbe Stunde später, mit einem Motorrad weniger. Es gab einen Sturz, bei dem eine Fußraste abgebrochen ist. Dabei wurde auch die rechte Hand in Mitleidenschaft gezogen. 

Donnerstag, 7. Juni 2012

Castelnuovo/Camaiore (220 km): San Marcello – Bagni di Lucca – Barga – Castelnuovo – Gallicano – Borgo – S. Donato – Lucca – Camaiore – Lido di Camiore (Mittagessen) – Lucca – San Marcello
Maranello: Die Mehrheit der Teilnehmer besuchte das Ferrari-Museum.

Heute trennte sich unsere Biker-Gruppe. Die meisten Teilnehmer fuhren nach Maranello, um das Ferrari-Museum zu besuchen, während Wolfgang/Roswitha sowie Barni/Doris lieber nochmal ans Meer gefahren sind. 

Zunächst machten wir einen Abstecher nach Castelnuovo, um die Altstadt zu besichtigen und einen Kaffee zu trinken. Dann fuhren wir wieder zurück bis Borgo und weiter nach Lucca. Über Camaiore gelangten wir dann an den Lido di Camaiore etwas nördlich von Viareggio. Hier suchten wir uns bei herrlichem Wetter ein Strandlokal, um etwas zu essen.

Nach dem Essen vertraten wir uns am Meer die Beine, bevor wir dann gegen 16:00h den Rückweg in Angriff nahmen.

Die Maranello-Rückkehrer schwärmten von der kurvigen Strecke durch die Berge, die morgen auf der Heimfahrt nochmals gefahren wird.

Freitag, 8. Juni 2012

Heimfahrt 1.Teil (322 km): San Marcello – Abetone – Pavullo – Modena – Mantova – Castiglione – Desenzano – Salo – Limone

Um 9:00h sind wir Richtung Gardasee aufgebrochen. Das Begleitfahrzeug wollte keinen Zwischenstopp am Gardasee einlegen und ist via Augsburg nach Hause durchgefahren.

Wir starten mit unseren Motorrädern (eine Maschine weniger) um 9:00h in San Marcello. Bis in den südlichen Bereich des Gardasees war das Wetter herrlich, dann bauten sich aber Gewitterwolken auf. Die Mehrheit entschied so weit wie möglich zu fahren, ohne nass zu werden. Aber die Schwierigkeit bestand dann darin, dass wegen der Mittagszeit keine Restaurants mehr geöffnet waren. Die Suche erwies sich als schwierig, vor allem im Regen. Kurz vor Solo wurden wir aber fündig. Wir konnten ein Gewitter aussitzen und fuhren dann trocken nach Limone.

Wir hatten eine Übernachtung im Hotel „La Limonaia“ gebucht. Auf der Terrasse konnten wir den Blick auf den Gardasee genießen und im Lokal wurde gerade das Eröffnungsspiel der Fußball-Europameisterschaft (Russland – Tchechien) übertragen.

An diesem Abend ließen wir unseren Urlaub nochmal Revue passieren und gemütlich ausklingen, denn für den nachfolgenden Tag waren heftige Regenfälle auf unserer geplanten Strecke angesagt.

Samstag, 9. Juni 2012

Heimfahrt 2.Teil (613 km): Limone – ab Riva Autobahn

Das Wetter war beim Aufbruch noch herrlich. Josef verabschiedete sich in Riva an der Tankstelle, da er noch Bekannte besuchen wollte. Wegen der Wettervorhersage fuhren wir gleich bei Riva auf die Autobahn. Vor Sterzing mussten wir auch noch einen längeren Stau (wahrscheinlich wegen der Mautstation) ertragen. Dann begann es bereits leicht zu regnen. Richtung Brenner wurde der Regen immer heftiger und wir entschieden uns auf der Autobahn zu bleiben. Unsere Gruppe zerfiel nun aus verschiedenen Gründen. Wolfgang E. und Werner haben wir kurzzeitig aus den Augen verloren, Konrad entschied alleine weiterzufahren und Günther musste ja nach Augsburg und verließ auch die Gruppe. 

Jetzt wurde es richtig heftig, was den Regen anbelangt. Stellenweise konnte man nur mit offenem Visier fahren, die Fahrgeschwindigkeit der Aquaplaninggefahr angepasst. So zog sich diese Sitaution vom Brenner bis Kufstein ohne Hoffnung auf Besserung. Erst bei Kufstein erschien ein heller Streifen am Horizont, der immer größer wurde. Ab dem Irschenberg war dann die Straße wieder trocken. Bei München holten uns Wolfgang E. und Werner wieder ein. Bei Allersberg wurde ein letztes Mal getankt und dann ging es mit Vollstoff nach Hause. Um 18:00h erreichten wir Falkendorf und waren alle etwas geschafft.